Kauderwelsch Japanisch

Bitte versteht diese Überschrift nicht falsch: selbstverständlich möchte ich hiermit nicht die japanische Sprache als sinnloses, zusammenhangloses Kauderwelsch abstempeln. Nein, hierbei handelt es sich um den Titel eines weiteren sehr nützlichen Reisebegleiters, der mir bei meinem ersten Japan-Aufenthalt gute Dienste geleistet hat.

„Kauderwelsch“ ist eine Reihe von kleinen Sprachbüchern, die es in sehr vielen verschiedenen Sprachen gibt. Ein Merkmal ist auch wieder das extrem kleine Format – diese „Büchlein“ passen fast in die Hemdtasche. Der Umfang ist natürlich auch entsprechend gering, da es sich hierbei nicht um ein Wörterbuch oder Nachschlagewerk handelt, das Anspruch auf Vollständigkeit erheben würde. Vielmehr wurde hierbei darauf Wert gelegt, dem Leser einen schnelle, leicht verständlichen Einblick in die Sprache zu geben. Die Vokablen sind nach Themen gruppiert, sodaß man sich schnell zurechtfinden kann, wenn man etwas zum Kontext „Im Hotel“, „Ein Zugticket kaufen“, „Beim Arzt“, „Im Restaurant“ oder vielen weiteren sucht. Auf rund 160 Seiten sind hier haufenweise Beispielsätze, die man notfalls auswendig lernen kann. Es reicht zwar damit kaum für eine Unterhaltung, aber wenigstens kann man sich soweit verständigen und seine Wünsche klar machen, um irgendwie sein Ziel zu erreichen. Den Abschluß bildet nochmals ein kleines Glossar, das ca. 1000 Vokabeln umfaßt, die in diesem Buch verwendet werden, und für ein schnelles Nachschlagen des neu erworbenen Wissens auf jeden Fall hilfreich ist.

„Kauderwelsch – Japanisch Wort für Wort“ hat ganz vorne und ganz hinten noch zwei aufklappbare Schellübersichten. Hier werden die wichtigsten Textbausteine nocheinmal in kurzer und knapper Form präsentiert. Das ganze läßt sich so falten, daß nebenan normal durch das Buch geblättert werden, und man nur noch die Lücken mit den passenden Worten füllen muß. So hält man auf der einen Seite beispielsweise das Satzstück „Können Sie mir sagen wie ich zu … komme“ vor Augen, und im aufgeschlagenen Buch kann man hier nun die passenden Worte für „Post“, „Krankenhaus“, „Bahnhof“, etc. einsetzen. Neben einigen anderen nützlichen Informationen, wie z.B. den Wochentagen oder Richtungsangaben, ist in der japanischen Version auch noch eine Liste mit dem japanischen Zählsystem enthalten. Diese erwies sich für mich als nützlich, als ich das erste Mal Preise identifizieren mußte, wobei die Zahlen ebenfalls auf Japanisch geschrieben waren. Andernfalls kann es leicht passieren, in einem Restaurant zwar vielleicht das Glück zu haben, die Speisen anhand der naturgetreuen Plastikmodelle auswählen zu können, aber bei den Preisen vor einem nahezu unlösbaren Rätsel zu stehen, wenn man die Preise nicht entziffern kann. In diesem Beispielbild könnt Ihr ja mal schauen, ob Ihr herausfindet, was dieses leckere Essen kosten soll:

Dazu noch eine kleine Anekdote: Hat man sich im Schaufenster für eine der Leckereien entschieden, kann man sich schließlich ins Restaurant begeben, ohne böse Überraschungen hinsichtlich des bestellten Essens erwarten zu müssen. Man weiß von vornherein, was einen erwartet, wie groß die Portion ist, und kann sich – zumindest in einem Gewissen Rahmen – die Frage sparen, woraus wohl die eine oder andere angepriesene Spezialität besteht. Nur ist man dann leider doch aufgeschmissen, wenn die Speisekarte, die man erhält, sobald man drinnen Platz genommen hat, leider keine Bilder enthält, sondern so aussieht:

Naja, wenigstens die konnte ich dank dem „Kauderwelsch“ die Preise identifizieren… ^^ – いただきます!