Hiragana und Katakana

Bisher habe ich schon eine ganze Menge über die verschiedenen Schriften im Japanischen gesprochen, und betont, wie sehr ich es empfehle und bevorzugen würde, mit der Universitätsausgabe von „Japanisch im Sauseschritt“ das Erlernen dieser Sprache zu beginnen. Da hier ja jedoch völlig auf die Umschreibung in der für uns lesbaren Schrift, dem Romaji, verzichtet wird, sollte man als ersten Schritt also die Silbenalphabete angehen.

Das Hiragana ist hierbei besonders wichtig und ein essentielles Muss, um einen guten Einstieg in die japanische Sprache bekommen zu können. Natürlich ist auch das Katakana-Alphabet wichtig, kann anfangs jedoch noch ein wenig vernachlässigt werden. Später ist noch genug Zeit, dieses System zu lernen.

Als Motivation hierzu ein kleiner Tipp: wenn man das Silbensystem erstmal gelernt und verstanden hat, fällt es einem auch bedeutend leichter, die Vokabeln zu lernen. Viele Japanisch Vokabeln wirken anfangs vielleicht noch fremd, undurchsichtig, und zu ähnlich, um sie sich ordentlich zu merken. Anhand des Silbensystem werden die Sachen allerdings gleich viel einfacher: plötzlich lassen sich die einzelnen Bestandteile der vielen neuen Worte erkennen, und die Unterschiede werden klarer, als sie es sind, so lange man sie sich nur mit unserem bekannten Alphabet zu merken versucht. Bei der Verwendung der Silbenschrift für die neuen Vokabeln formen sich dabei Bilder im Kopf, die einem später gut dabei helfen, sich an das neu Gelernte besser zu erinnern.

Was ist nun eine geschickte Vorgehensweise, um das Hiragana- und Katakana-System zu lernen? Hierbei unterscheide ich zwei wesentliche Bestandteile:

1. Schreiben
In einem meiner vorherigen Beiträge, in dem ich die verschiedenen japanischen Schriftsysteme genauer erläutert habe, habe ich für jedes der beiden Alphabete eine Grafik hinzugefügt. Hier ist auch gut die Strichfolge zu erkennen, also die Reihenfolge der einzelnen Elemente, mit denen die Silben geschrieben (oder anfangs noch: gezeichnet) werden. Diese Reihenfolge ist unbedingt einzhalten und beim Lernen zu beachten. Sie ist optimiert, um sich die Silben gut einprägen und diese schnell wiedergeben zu können. Achte daher also auf die Pfeilrichtungen an der Grafik und die kleinen Ziffern, die die Reihenfolge der Striche bezeichnen.

Für die Übung empfiehlt es sich, sich seitenweise die Tabellen abzuschreiben. Das Muster sollte hierbei beibehalten worden, da diese Sortierung auch die Sortierung in japanischen Wörterbüchern widerspiegelt. In einer Richtung findet man die Vokale in der Reihenfolge A-I-U-E-O. In der anderen Richtung die zugehörigen Konsonanten, die in Kombination mit ersterem die Silben bilden. Die erste Reihe gelesen ergibt sich damit folgendes Schema: a-ka-sa-ta-na-ha-ma-ya-ra-wa-n. Auf den ersten Blick mag dies noch verwirrend sein, aber dieses Schema hilft dabei, sich die einzelnen Silben besser merken und sie auch besser (wieder-)finden zu können. Nach diesem Kinder lernen auch die Kinder in Japan die Silbenalphabete kennen.

2. Lesen
Nachdem man also Seitenweise die Hiragana- und Katakana-Tabellen abgemalt, abgezeichnet und abgeschrieben hat, sollte man schon ein wenig sicherer im Umgang mit der japanischen Schrift sein. Das wichtigste beim Lernen einer neuen Sprache ist natürlich ständige Übung. Dazu empfiehlt es sich, die Zeichen auch sicher und flüssig lesen zu können.

Im Internet gibt es haufenweise hilfreiche Webseiten und kleine Programme (oft in Flash), mit deren Hilfe man dieses Basiswissen lernen, üben und trainieren kann. Ein besonders nützliches kleines Tool heißt „Kana Flash“ und ist hier zu finden: http://www.ichigo.se/kanaflash/. Es eignet sich hervorragend, um sowohl die Hiragana als auch Katakana zu trainieren. Eine Suche im Internet nach „Kana Flash“ bringt noch zahlreiche andere Webseiten mit ähnlichen und vergleichbaren Tools. Sucht am Besten einfach selbst ein bißchen herum, bis Ihr das gefunden habt, was Euch am Besten gefällt.

Zusätzlich gibt es natürlich heutzutage auch zahlreiche Programme für’s Handy, die die gleiche Funktion anbieten. Ein Programm, das kostenlos erhältlich ist und auf fast allen javafähigen Handys funktionieren sollte, ist „Hiragana Recall“, das man sich auf der Seite http://www.getjar.com/mobile/4998/hiragana-recall/ herunterladen kann. Das gleiche Programm gibt hier es natürlich auch noch für Katakana: http://www.getjar.com/mobile/5023/katakana-recall/. Probiert es ruhig aus, es eignet sich hervorragend, um es in kurzen Pausen, im Bus oder der U-Bahn, oder Wartezeiten beim Arzt zu nutzen. So habt Ihr Euer eigenes Silbenalphabet immer dabei, und könnt auch unterwegs ein bißchen Japan-Flair fühlen. Und regelmäßig mal ein paar Minuten zwischendurch mit diesen Programmen gelernt werden Euch garantiert schnell zum gewünschten Erfolg bringen. Und schon bald könnt Ihr Eure Freunde und Familie beeindrucken, wenn Ihr Ihnen einfach nur die Einkaufsliste auf Japanisch vorlest, die für sie nur komplette Hiroglyphen darstellen ^^. (Hier eine kleine Info vorab: diese Programme gibt es auch noch für Kanji auf der gleichen Seite – Ihr könnt sie Euch ja schonmal holen, dann seid Ihr gleich bestens gewappnet, wenn wir anfangen werden, die Kanjis zu lernen!)

Mit Hilfe dieser Tools macht das Lernen richtig Spaß, und das ganze Mysterium der Japanischen Sprache lichtet sich schnell immer mehr. Und schon bald kann man die ersten Erfolgserlebnisse genießen, und ohne Angst oder Hemmungen zur Universitätsausgabe von „Japanisch im Sauseschritt“ greifen. Also, viel Spaß beim Lernen!  がんばって みんなさん!