Japanisch ist eine sehr ausdrucksstrake Sprache. Begeisterung, Überraschung, Abscheu, … alle emotionen werden nicht nur verbal kommuniziert, sondern sind (fast) immer auch begleitet von weit aufgerissenen Augen und nicht definierbaren Lauten, die das gerade empfundene Gefühl doch sehr gut deutlich machen. Der ein oder andere mag das vielleicht schon erlebt haben, wenn er einen Japanischen Film mit Untertiteln angeschaut hat. Da kommt es schon mal vor, daß der Charakter auf japanisch nur ein kurzes, grunzendes 「うん。」 verlauten läßt, und einem die Untertiel dies übersetzen mit „Ach tatsächlich, das ist ja unglaublich. Dann müssen wir wirklich sofort anfangen…“ Anfangs mögen einen solchen Szenen an der Qualität der Untertitel zweifeln lassen, doch die japanische Sprache läßt tatsächlich vieles unausgesprochen, da es aus dem Kontext bereits klar wird, und beim Übersetzen viel Spielraum für Interpretation besteht. Derart befremdliche Untertitel sollen uns also lediglich helfen, besser zu verstehen, was inder japanischen Kultur möglicherweise mit viel weniger Worten bereits klar ist.
Diesem Thema hat sich der amerikanische Comedian David Ury gewidmet, der im Internet auf Youtube als sein Alter Ego Ken Tanaka bekannt geworden ist. Er hat viele Jahre in Japan gelebt und nimmt in dieser Rolle viele Elemente der Japanischen Kultur und Clichées unter die Lupe und präsentiert sie in amüsanter und überzogener Weise in seinen kurzen Youtube Spots, mit Hilfe seiner „lovely“ Assistentin Remi February. „She is very handsome“, wie er sie immer vorstellt.
Seine Videos zum Thema „Speaking fluent Japanese without saying a word“ sind sehr witzig gemacht, vor allem, weil Sie der Wahrheit sehr Nahe kommen, wie mir von verschiedenen Japanern bestätigt wurde. Darum möchte ich sie Euch nicht vorenthalten. Denn auch in jedem Witz steckt ein funken Wahrheit, und die Filme geben einen weiteren kleinen Einblick in die Japanische Kultur, und das auf eine äußerst lustige Art und Weise. Viel Spaß beim anschauen:
Lektion 1
Lektion 2:
Anschließend erweiterte er diese Sammlung um noch ein Video, indem er sich mit der Vorliebe der Japaner beschäftigt, alles mögliche abzukürzen. Hierbei kann es zu unterhaltsamen Mißverständnissen kommen. Natürlich ist auch hier die Pointe wieder sehr überzogen, aber wie auch dort wurde mir von einer sich vor Lachen den Bauch haltenden Japanerin bestätigt, daß dies nicht so weit an den Haaren herbei gezogen ist, sondern tatsächlich der Realität entspricht. Viel Spaß also noch mit Lektion 3: „Speaking fluent Japanese without (hardly) saying a word“:
Zu guter Letzt noch ein kleines Video über Ken Tanaka selbt. Beim anschauen saßen wir da und haben überlegt, wieviel Wahrheit in seinen Videos, insbesondere in seiner Hintergrundgeschichte steckt. Wir haben (wie scheinbar viele andere auch) gerätselt, ob dieser Mensch wirklich Ken Tanaka heißt und in Japan aufgewachsen ist, oder ob alles nur Show ist. In einem weiteren Video hat er sich genau dieser Frage angenommen, um allen Zweiflern zu „beweisen“, daß er tatsächlich Ken Tanaka ist, in dem er vermeintlich zu seinem amerikanischen Ebenbild fährt und David Ury einen Besuch abstattet. Das überraschende Ergebnis dieses Zusammentreffs der beiden Kulturen könnt Ihr im folgenden Youtube-Clip genießen:
Und denkt immer daran: KEN TANAKA LOVES YOUUUUU!